Am 29.10.2015 wurde in Gorzów Wielkopolski, Polen, das Christa Wolf Denkmal „Nellys Bank“ eingeweiht. Landsberg an der Warthe ist der frühere, deutsche Name des heute polnischen Gorzów: es ist der Geburtsort Christa Wolfs, in den sich die Erzählerin in Kinheitsmuster zurück begibt. Das Denkmal ist eine Bronzestatue, die auf einer Bank sitzt. Ein junges Mädchen, das sich leicht nach vorne beugt und verhalten lächelt. Es ist die Figur Nelly Jordan  aus Kindheitsmuster. Medienvertreter werden später behaupten, es sei die junge Christa Wolf.

Entstanden ist die Statue auf Initiative der Gesellschaft der Freunde Gorzóws, unterstützt von der Christa Wolf Gesellschaft e.V. und der Familie Wolf. Im Rahmen der Einweihung hielten drei Wissenschafterlinnen aus Berlin und Lublin in der Stadtbibliothek Gorzów Vorträge zu ihren Forschungsprojekten, die sich um das Werk Christa Wolfs drehen. Wiola Wieczerniak promoviert an der Universität Lublin zum Thema der Rezeption Christa Wolfs in Polen, Ira Fiona Hennerkes beschäftigt sich in ihrem Promotionsvorhaben mit dem Status des Jüdischen im Werk Christa Wolfs und die Bachelorstudentin Melina Milz analysierte Erzählebenen und -perspektiven in Christa Wolfs Selbstversuch. Da die Vorträge simultan übersetzt wurden, konnten sowohl deutsche als auch polnische Besucher der Veranstaltung folgen. (marb)

Die Bronzestatue der Nelly Jordan lässt die Gesichtszüge aus jeder Perspektive anders erscheinen

Gerhard Wolf durchtrennt das Band und weiht damit offiziell das Denkmal zu Ehren seiner Frau ein

Wiola Wieczerniak, Ira Fiona Hennerkes und Melina Milz (v.l.n.r.) hielten Vorträge zum Werk Christa Wolfs

Die Bronzestatue stellt die Figur Nelly Jordan aus Kindheitsmuster dar